DER 31ste ÖSTERREICHISCHE FRAUENLAUF
Am 16.05. landet eine Nachricht vom Österreichischen Frauenlauf in meinem Posteingang. Es ist gegen 21:45 Uhr, als ich aufgeregt die E-mail öffne. Mein Herz pocht laut, als ich die Informationen über Abholungsbestätigung der Startnummer, des Goodie Bags und des Shirts lese. Der 31ste Österreichische Frauenlauf steht vor der Tür. Nur 11 Tage trennen mich von dem Startschuss.
Eine "11 Wochen lange Laufvorbereitung", in die ich all meine Energie, Kraft und Zeit steckte, ging zu Ende. "11 Wochen lang" habe ich mich hundertmal zum Training überreden müssen, trainierte mit einer Gruppe voller motivierter Frauen und suchte verschiedene Informationen übers Laufen im Internet. "11 Wochen lang" habe ich gehofft, dass ich die 28 Minuten Marke unterbiete. „Die Hoffnung stirbt zuletzt", sagt ein Sprichwort.
Einerseits bin ich froh, dass es bald vorbei ist - denn nicht nur das Sommerwetter erschwert mein Training - sondern auch meine Motivation kommt langsam ins Stocken. Es ist einfach zu viel für mich. Außerdem werde ich bereits jetzt nostalgisch, weil die Challenge endet. Was werde ich danach machen?
Naja, ich hatte schon etwas vor und auf das Neue freute ich mich sehr. Und ohne Laufen kann ich mir mein Leben sowieso nicht vorstellen. Das Laufen ist ein fester Bestandteil in meinem Leben geworden.
Ich stelle meine Ernährung eine Woche vor der Veranstaltung noch einmal um und achte vermehrt auf die Einnahme von Kohlenhydraten und Flüssigkeit. Ich folge brav den E-mails vom Österreichischen Frauenlauf, die Ernährungstipps enthalten, und setze sie um.
Am Samstag kann ich nicht nur endlich meine Startnummer, das Goodie Bag und das T-Shirt abholen, sondern kann auch im Rahmen des Unterhaltungsprogramms vom Österreichischen Frauenlauf bei Yoga, Zumba und anderen Sportarten mitmachen. Ich sauge die großartige Atmosphäre beim Zumba auf, in der viele motivierte Mädels und Frauen hüpfen und tanzen. Es ist ein irres Feeling. Ich genieße den Tag, obwohl es wahnsinns Hitze herrscht.
Ich wünsche mir die ganze Woche, dass die Temperatur auf 15-18 Grad sinkt. Stattdessen ist es einfach nur heiß und die Wettervorhersage für den Sonntag sieht auch nicht so vielversprechend aus - 27 Grad. Kein Regen in der Nacht, aber Badewetter. Was habe ich Ende Mai erwartet? - einen Schneesturm??
Ich wache am nächsten Tag um 6:00 Uhr auf. Ich gönne mir eine Dusche und ein Frühstück. Danach ziehe ich mich an - eine kurze Hose, einen Bh und ein bauchfreies Top. Ich schlüpfe in meine Laufschuhe und gehe zur U-Bahn Station. Viele Läuferinnen sind unterwegs zum Stadion Center und viele von ihnen haben das Asics-T-Shirt an, das auch ich als Geschenk bekommen habe. Ich wollte das T-Shirt nicht anziehen, denn es war zu heiß. Ich habe stattdessen ein schwarzes Outfit ausgewählt. Schwarz ist meine Lieblingsfarbe. Ich assoziiere schwarze Sportklamotten und grüne Accesssoires (die Pulsuhr) automatisch mit Energie, Stärke und Hoffnung. Und die Hoffnung stirbt doch zuletzt.
Nachdem ich meine persönlichen Sachen in der Garderobe abgegeben habe, laufe ich mich kurz warm. Das Einlaufen ist sehr unangenehm - überall stehen oder laufen Personen. Ich kann meine Gedanken nicht richtig abschalten und mich nicht auf mich selbst konzentrieren.
Danach suche ich den Block E. Hoffentlich wird der Lauf kein E-E Lauf sein, wenn das Wetter schon so ekelhaft ist. Jetzt habe ich zumindest ein neues Programm für den Nachmittag - Schwimmen gehen. Ich stehe in meinem Block und versuche, mich zu beruhigen. Ich spüre ein flaues Gefühl im Magen. Ich atme tief ein und wieder aus und gleich nocheinmal. Eine Dame, die neben mir steht, erkundigt sich, ob es mir gut geht. Ich nicke und sage ihr, dass ich nervös bin. Sie lacht darüber und erwidert, dass es nicht so schlimm sein wird. Das weiß ich auch - es geht hier nicht um Leben und Tod, sondern um meine persönliche Bestzeit.
Meine Gedanken werden vom Startschuss unterbrochen. Der Block A, die Elite und die schnellsten Läuferinnen, starten. Ich schiebe mich mit den anderen Läuferinnen nach vorne zur Startlinie. Die Blöcke B und C sind dran. „Ich schaffe das! Am Anfang darf ich nur nicht zu schnell laufen - schön locker angehen!", denke ich mir. Und jetzt fällt der Startschuss für mich. Ich laufe los. Es gibt viele Teilnehmerinnen und die ersten Meter kann ich nicht richtig joggen. Ich schlängle mich zwischen den Läuferinnen hindurch, um schneller nach vorne zu kommen. Meine Nervosität lässt langsam nach. Die 500 Meter Markierung ist da. Ich kontrolliere auch nicht meine Pulsuhr, um nicht in Stress zu geraten. Mein Ziel ist es, die ersten 3 Kilometer locker zu laufen (5:30 Pace) und die letzten 2km richtig Gas (5:15-5:20) zu geben. Schaffe ich das aber bei diesem Wetter?
Die ersten dreieinhalb Kilometer sind angenehm. Ich laufe die Lusthaustraße entlang, die genügend Schatten bietet. Die letzten 1,5 Kilometer durch die Hauptallee dagegen sind katastrophal. Es ist richtig heiß. Ich bereue, dass ich mir auf der Strecke keinen Becher mit Mineralwasser genommen habe, um es über mich zu leeren. Mir ist richtig heiß und ich habe Angst zu beschleunigen, weil ich fürchte, sonst umzukippen.
Die letzten 500 Meter sind da und sie machen mir wirklich zu schaffen. Ich beiße meine Zähne zusammen, um schneller nach vorne zu kommen. Die Sonne brennt gnadenlos. Auf meiner Stirn bilden sich Schweißperlen, die sich langsam aber sicher zu kleinen Bächen bündeln und die Schläfen hinunterrinnen. Ich habe Angst, plötzlich zusammenzusacken. Endlich habe ich die Ziellinie überschritten.
Ich beuge mich und lehne mich in die Knie. Ich hole tief Luft. Ich habe einen schrecklichen Durst und mir ist heiß. Eine Dame kommt zu mir und sagt mir, dass ich weitergehen soll, damit es nicht staut. Ich fasse mich und bewege mich langsam nach vorne. Ich komme langsam zu mir. Ich checke meine Pulsuhr - sie zeigt mir fast 30 Minuten. Wie schnell bin ich eigentlich gelaufen? Habe ich wenigstens die 28:00 Minuten Marke geschafft? Mein Kopf ist überfüllt mit den verschiedensten Gedanken.
Ich erfahre mein Ergebniss von der Webseite der Österreichischen Frauenlaufes : 28:50 Minuten. Ich habe mein Ziel nicht erreicht. Ich bin wieder gescheitert. Und dennoch spüre ich diesmal nur Befriedigung - weder Ärger noch Frustration.
Ich habe den Lauf wirklich genossen. Es ist ein unglaubliches Gefühl, mit über 19 000 Frauen zu laufen. Wir sind zwar nicht gleichzeitig gelaufen, aber wir hatten vieles gemeinsam - ins Ziel zu kommen und dabei Spaß zu haben. Naja, die brütende Hitze hat meine Laune ein wenig gedrückt. Aber ich habe trotzdem die wahnsinnig positive Stimmung gefühlt - die Freude und die Begeisterung, die diesen Lauf umgaben. Der Lauf war voller Emotionen. Und ich möchte es nächstes Jahr wieder erleben. Und dann schaffe ich den Lauf bestimmt unter 28:00 Minuten...Die Hoffnung stirbt doch zuletzt!
Diese Fotos wurden auf meinem Urlaub gemacht.
These photos were taken on my vacation.
The 31st AUSTRIAN WOMEN´S RUN
On May 16th I get an email from the Austrian women´s run. It´s around 9:45pm when I open the email with lots of excitement. My heart is pounding when I read the information about the bib number, goodie bag and shirts. The 31st Austrian Women´s Run is almost there. Only 11 days are separating me from the starting shot.
"11 weeks of running preparation", in which I had put all my energy, strenght and time, came to an end. "11 weeks long" I had to persuade myself a hundered times to do my workout out, I excercised with a group full of motivated women and I searched for various information about running on the internet. "11 weeks long" I hoped that I would undercut the 28minutes mark. „Hope dies last", as the saying goes.
On one hand I´m glad that it all will be over soon - not only the summer weather had complicated my workouts – on the other hand my motivation is slowly decreasing. It´s just too much for me. In addition, I already get nostalgic because the challenge is ending. What will I do after that?
Well, I already had something in my mind and I was really looking forward to the new one. I cannot imagine my life without running anyway. Running became a fix part of my life.
One week before the event I change my diet once again and pay more attention to eating enough carbohydrates and getting enough liquid. I dutifully follow the e-mails with nutrition hints from the Austrian Women´s Run and integrate them into my diet.
On Saturday I can not only finally pick-up my bib number, goodie bag and shirt, but as a part of the entertainment program of the Austrian Women´s Run I can also participate in yoga, zumba and other activities. I enjoy the marvelous atmosphere in the zumba group, where lots of motivated girls and women jump around and dance. It´s a great feeling. I enjoy the day a lot, even though there is a crazy heat.
The whole week I am wishing that the temperature will drop to 15-18 degrees. Instead It´s a blazing heat and the weather forecast for Sunday doesn´t look that promising - 27 degrees. No rain at night, but bathing weather. What did I expect at the end of May? - A blizzard??
I wake up at 6:00am next day. I take a shower and have my breakfast. Then I get dressed - shorts, a bra and a crop top. I slip into my running shoes and head towards to the subway station. Many runners are on their way to Stadion Centre and many of them are wearing the Asics shirt that I also got as a gift. I didn´t want to wear it because it was too hot. I chose a black outfit instead. Black is my favourite colour. I associate black sports-clothes and green accessories (my pulse-watch) automatically with energy, strength and hope. And hope dies last.
After handing over my personal belongings in the cloack room, I warm up. The warming up is very uncomfortable - there are people standing or walking everywhere. I can´t really turn my thoughts off and focus on myself.
Then I am looking for block E. Hopefully, the run will be no e-e run, since the weather is so nasty. At least I have a programm for the afternoon now - swimming. I´m in my block and try to calm down. I get a dull feeling in my stomach. I take a deep breath, I exhale and do it again. A lady standing next to me asks if I‘m feeling well. I nod and tell her that I´m nervous. She laughs and replies that it won‘t be so bad. I know that, too - it‘s not a matter of life and death but it still is about my personal best time.
My thoughts are getting interrupted by the starting shot. Block A, the elite and fastest runners, are starting. I move forwards with the other runners up to the start line. Block B and C are starting next. „I can manage that. I must not go too fast in the beginning, take it slow", I‘m thinking by myself. Now it‘s my turn, here is my starting shot. I start running. There are many runners on the road and I can´t run properly at the first few meters. I try to weave through the people to get ahead faster. My tension drops slowly. The 500 meter mark is here. I don´t even check my heart rate watch to avoid more stress. My goal is: running slowly for the first 3 kilometers (5:30 pace) and then speed up at the last 2 kilometers (5:15-5:20). Can I manage that in this weather?
The first three and half kilometers are pleasant. I jog along Lusthaustraße, which offers enough shade. In contrast, the last 1,5 kilometers through Hauptallee are one katastrophy. It´s really hot. I regret not taking a cup of mineral water on the track to douse myself with it. I´m really hot and I´m afraid to speed up because I don´t want to black out.
I really suffer at the last 500 meters. I clench my teeth to move faster. The sun burns mercilessly. Beads of perspiration are forming on my forehead and slowly but steady are turning into small streams and run down my temples. I´m afraid of collapsing. Finally I have crossed the finish line.
I bend down and lean into my knees. I take a deep breath. I´m terribly thirsty and I´m hot. A lady approaches me and tells me to move so it doesn´t get staunched. I pull myself together and start to move forward. I´m getting on a bit. I check my heart rate watch - they show me nearly 30 minutes. How fast did I actually run? Did I manage the 28:00 minutes mark at least? My head is overfilled with differents thoughts.
I get my results from the website of the Austrian Women´s Run: 28:50 minutes. I didn´t reach my goal. I failed again. But this time I only feel satisfaction - no anger and no frustration.
I really enjoyed the run. It´s an incredible feeling to run with over 19 000 women. We didn´t run at the same time, but we had some things in common - to finish and have fun. Well, the heat had partly ruined the fun. But I still felt many positive vibrations - the joy and the enthusiasm that surrounded this whole run. The event was full of emotions. And I want to participate again next year. And next time I will manage to get through it in under 28:00 minutes....hope dies last, doesn‘t it?
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