Freitag, 11. Mai 2018

FIT IN 12 Weeks - Week 5 and 6

FIT IN 12 WOCHEN - WOCHE 5 und 6
 
Der 35. Vienna City Marathon ist schon vorbei. 41 919 Läufer haben sich für das Event angemeldet. Der Großteil der Teilnehmer lief den Halbmarathon oder die Staffel.
 
 
Ich war auch anwesend - aber nur als Zuschauer - und drückte den Läufern fest die Daumen. Sie hatten es nicht leicht, denn es war am Sonntag viel zu heiß - fast 30 Grad, wolkenlos und kein Wind. Ich hatte Mitleid mit ihnen - solches Wetter erschwert das Laufen und man dehydriert schnell.
Alle Teilnehmer verdienen einen großen Applaus, egal, ob sie das Ziel erreichen, oder nicht. Ich würde es mich nicht trauen, bei solchem Wetter zu starten. Sie waren alle großartig. Ich habe ein paar geschmacklose Kommentare in der Zeitung gelesen. In diesen Kurznachrichten stand: "die meisten sind arbeitslos", sie haben keine anstrengende Arbeit" oder sie nehmen sich Urlaub, während andere dafür Überstunden machen müssen". Ich war fassungslos! Wer kann so etwas schreiben?
Es spricht der Neid aus diesen Kommentaren. Wer nichts erreicht hat, kritisiert und beschimpft. Ich bin mir sicher, dass sich die meisten Teilnehmer hart auf den Halb- oder Marathon vorbereitet haben. Sie bauen regelmäßig den Longjog in ihr Training ein. Dieser Longjog ist zwar anstrengend, aber wer regelmäßig läuft und wöchentlich die Strecke verlängert, schafft es leichter.
Ich hab den Longjog auch in mein Training aufgenommen. Ich laufe ihn nur einmal pro Woche wenn ich frei habe, denn ich brauche Zeit für die Regeneration und Erholung. Mein Körper ist an die langen Strecken noch nicht gewöhnt und ich möchte es lieber langsamer angehen.
 
Und jetzt beschreibe ich Dir meine Trainingswoche 5 und 6.
WOCHE 5
Tag
Trainingseinheit
Dauer
MONTAG
45 progressiver Dauerlauf von REG 2 Hoch + KTB
45 Minuten
MITTWOCH
Frauenlauf

FREITAG
10 GAT1 - 6x400m Lauf ABC + 45 GAT2 + KTB
55 Minuten
SONNTAG
Ruhiger Dauerlauf 70 unterer GAT 1 Bereich
ca 90 Minuten
Das Krafttraining ist das gleiche wie in der Woche 1 und 2.
 
MONTAG
Ich begebe mich nach dem Frühstück zur Hauptallee, wo ich eine Stunde lang jogge. Ich erreiche wieder das Lusthaus, umlaufe es und jogge in flottem Tempo zurück. Ich biege nach links, jogge um den Teich herum und laufe danach durch den Wald bis zu einer Straße. Ich biege nach rechts und laufe weiter - direkt nach Hause.
9.7 km in 58 Minuten. Ein perfekter Start in die Woche.
Zu Hause mache ich dann die Kraftübungen.
 
MITTWOCH
Heute findet die Laufveranstaltung "Frauen Fun Run" statt. Ich habe diesem Event den vorigen Beitrag gewidmet.
 
FREITAG
Ich krieche schon um 7:00 Uhr aus dem Bett. Kann mir jemand sagen, warum ich mir das antue? Ich würde sooo gern noch schlaafen. Ich wasche mein Gesicht mit eiskaltem Wasser, um munter zu werden. Nach dem Frühstück gehe ich zur Hauptallee. Ich laufe zwei Kilometer, bis ich zu der 100er Markierung komme. Ich ruhe mich kurz aus, bevor ich starte - danach geht es flott zur 500er Markierung und wieder zurück. Ich habe ein bisschen Schwierigkeiten, die Markierung beim ersten Durchgang zu erkennen.
Ich bemerke, dass ein älterer Mann auch zu einer Markierung und wieder zurück läuft. Es freut mich sehr, dass ich nicht die einzige bin, die eine Wahnsinnige aus sich macht. Mir machen diese hin und her Läufe keinen Spaß - ich frage mich oft, wozu man sie überhaupt braucht! Ich möchte doch 5 km unter 28 Minuten schaffen, nicht 500 Meter unter einer bestimmten Zeit. Und Entspannung gibt es auch keine dabei - eher Ärger. Es ist einfach nicht mein Ding.
Zu Hause mache ich dann wieder das Krafttraining.
 
SONNTAG
Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich einen Longjog, der länger als 70 Minuten dauert, in mein Training aufnehmen soll. Ich wollte es ruhiger und locker angehen, wenn notwendig auch gehen, und dabei auf meine Körpersignale hören.
Am Sonntag bin ich um 6:00 Uhr aufgestanden, um gegen 7:15 Uhr in Richtung Hauptallee aufbrechen zu können. Niemand war unterwegs. Es war ungewöhnlich für mich. Ich lief langsam Richtung Lusthaus. Ich fragte mich, aus welchem Grund ich mir das antue! Ich möchte doch keinen Halbmarathon oder 10km-Lauf absolvieren. Warum strebe ich nach mehr Kilometern, nach mehr Leistung? Vielleicht wäre es nur eine persönliche Bestätigung für mich, dass ich das erreichen kann. Oder vielleicht möchte ich auch testen, wo meine persönliche Grenze beim Laufen liegt, um sie zu überschreiten.
Ich lief entlang der Belvedere Allee bis zur Stadionbrücke. Meine Gedanken schalteten sich aus. Ich fokussierte mich nur auf das Atmen. Ich hätte es nie geglaubt, aber man kann auch beim Laufen meditieren. Es ist eine Phase, in der sich die Gedanken in Luft auflösen und in der nur die Konzentration auf die Gegenwart und die Atmung zurückbleibt.
Ich erreichte nach 3,2 km die Stadionbrücke. Das bedeutetet: 7,8 km sind schon in meinen Füßen - ich entnahm die Ziffern meiner Pulsuhr. Ich fühlte mich energiegeladen, die Luft war frisch. 
Als ich das Lusthaus erneut erreicht hatte, war ich durstig. Ich lief durch den Wald in Richtung Prater. Auf der Kreuzung musste ich anhalten - ich konnte nicht mehr. Die Pulsuhr zeigte mir genau 13 km an. Meine Oberschenkel schmerzten zwar, aber die Distanz auf meiner Pulsuhr gab mir neue Energie. Ich wollte die verdammten 2,5 km unbedingt noch schaffen. Ich quälte mich also weiter bis zum Prater.
Geschafft! Ich habe es wirklich geschafft! Die Erschöpfung mischte sich mit Euphorie. Ich war zwar verschwitzt und meine Füße taten weh, aber ich war überglücklich. Ich kann die Gefühle gar nicht richtig beschreiben.
 
Praterstern - Hauptallee
 
Praterstern - Hauptallee
 
Praterstern - Hauptallee


Praterstern - Hauptallee
 
WOCHE 6
 
Tag
Trainingseinheit
Dauer
DIENSTAG
30 GAT1 inkl 2x200 Meter kurz ins Renntempo fallen lassen + KTB
30 Minuten
DONNERSTAG
60 niedrig GAT1 + KTB
60 Minuten
Freitag
Dauerlauf 60 unterer GAT1 Bereich
90 Minuten



Kraftübungen sind gleich wie in Woche Nr. 1 und 2.
 
DIENSTAG
Ich war froh, dass heute nur eine 30-minütige Laufeinheit und das Krafttraining auf der To-Do Liste standen. Meine Füße fühlten sich beim Laufen zwar nicht mehr schwer an, aber ich war überhaupt nicht in der Laune, zu beschleunigen.
 
DONNERSTAG
Ich entschied mich, mein Training am Abend zu machen. Meine Beine waren leichter. Es waren viele Läufer in der Hauptallee unterwegs, manchmal liefen auch 4 Personen nebeneinander. (Der Halbmarathon stand nun einmal kurz bevor). Zuerst lief ich in einem langsameren Tempo, danach beschleunigte ich und hielt die Geschwindigkeit bis zum Lusthaus, weiter die Straße hinauf bis zur Ampel und wieder zurück. Ich lief wieder um den Teich herum und danach direkt in den Wald. Ich bemerkte, dass ein junger Mann sich an meine Fersen geheftet hatte. Ich beschleunigte - der Läufer ebenfalls. Was möchte er vor mir?! Es gibt genug Platz, um zu überholen. Als ich die Straße erreichte, musste ich eine kurze Pause machen. Der Mann sprach mich an - ich versuchte, so wenig wie möglich nach Luft zu schnappen, während ich mich mit ihm unterhielt. Zu meiner Überraschung hatte er mich anscheinend schon mehrmals in der Hauptallee laufen gesehen. Ich erinnerte mich nicht, ihn schon einmal gesehen zu haben. Wir liefen danach kurz nebeneinander und er erzählte mir, dass er zum Halbmarathon angemeldet ist.
Zu Hause machte ich dann meine Kraftübungen.
 
FREITAG
Axel Rose schrie mir "November Rain" in die Ohren, als ich joggte. Es ist schön, mein Training wieder früh am Morgen zu machen, wenn ein paar Läufer unterwegs sind. Heute stand zwar ein ruhiger Dauerlauf auf dem Plan, aber da mir die Songs von Guns N´Roses meinen Weg angenehmer machten, lief ich im Rhythmus und manchmal ging es wirklich flott. Die Musik gab mir viel Energie und Kraft. Ich lief wieder die Belvedere Allee entlang und bei einigen Songs wollte ich eher tanzen als laufen. Und Axel Rose schrie: "Jungle, welcome to the jungle. Watch it bring you to your shunn knees, knees. Uh, I want to watch you bleed." Nein, mich zwang niemand in den Knie und ich blutete auch nicht. Ich hatte Spaß, als ich wieder beim Lusthaus auftauchte. Ich hörte nur auf die Worte im Lied und lief weiter. Jaaa! - Endlich bin ich ans Ziel gekommen, ohne anhalten oder gehen zu müssen. Hurraaa!
 
Nun zu Dir: Hörst du gern Musik, wenn Du Sport machst? Hast Du eine beliebte Playlist? Welche Musik spornt Dich beim Trainieren an? Wenn Du magst, kannst Du mir einen Kommentar hinterlassen.

 
 

 
 
 
 

 

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